Warum kein Thuja im Garten?
Thuja ist beliebt, aber nicht jeder findet ihn passend für den Garten. Diese Gründe helfen beim Entscheiden.
1. Bodenerschöpfung durch Wurzelausscheidungen
Lebensbäume haben eine starke Wurzelbildung. Die Wurzeln geben bestimmte Stoffe an den Boden ab. Diese Stoffe erschweren es anderen Pflanzen, in der Nähe zu wachsen. Das nennt man Allelopathie. Besonders empfindliche Pflanzen wie Blumen oder Kräuter gedeihen schlecht in der Nähe von Thuja. Die Erde wird auf Dauer ausgelaugt und weniger fruchtbar. Auch Rasen in der Nähe verliert oft seine Kraft und wächst nur noch dünn. Wer gerne viele verschiedene Pflanzen im Garten haben will, hat mit Thuja oft weniger Freude. Ein weiterer Nachteil ist die starke Wasseraufnahme der Wurzeln. Besonders in trockenen Sommern wird viel Feuchtigkeit aus dem Boden gezogen. Andere Pflanzen leiden darunter, weil für sie kaum noch Wasser bleibt. So kann eine Hecke aus Thuja über die Jahre den Garten einseitig und ärmer machen.
2. Giftigkeit für Mensch und Tier
Thuja enthält ätherische Öle und andere Stoffe, die giftig sind. Besonders die Zweige und Nadeln können bei Verzehr gesundheitsschädlich wirken. Kinder und Haustiere sind besonders gefährdet. Bereits kleine Mengen können Übelkeit, Erbrechen oder im schlimmsten Fall sogar Vergiftungserscheinungen hervorrufen. Deshalb eignet sich Lebensbaum nicht für Gärten, in denen Kinder oder Tiere frei spielen. Auch Kompostieren der Schnittabfälle sollte mit Vorsicht geschehen. Die Giftstoffe zersetzen sich nur langsam und können so in den Boden gelangen. Einige Menschen reagieren auch allergisch auf die Öle der Pflanze. Beim Schneiden oder Berühren entstehen Hautreizungen oder Atemprobleme. Wer empfindlich ist oder regelmäßig mit dem Strauch arbeiten muss, sollte deshalb besser eine andere Heckenpflanze wählen, wie etwa Taxus oder Liguster.
3. Eingeschränkte Artenvielfalt im Garten
Ein Garten mit vielen verschiedenen Pflanzen zieht Insekten, Vögel und andere Tiere an. Thuja bietet wenig Lebensraum für solche Tiere. Die dichte Struktur der Zweige hält Licht und Luft fern. Nur wenige Vogelarten bauen Nester in der Hecke, obwohl sie etwas Schutz finden. Bienen, Schmetterlinge und andere nützliche Insekten meiden den Lebensbaum fast vollständig, da er keine Blüten bietet. Wer auf Biodiversität achtet, sollte andere Heckenarten wählen. Es gibt viele schöne Alternativen. Photinia zum Beispiel ist blütenreich und zieht viele Insekten an. Auch Prunus bietet Schutz und Nahrung. So kann der Garten lebendig bleiben und die Natur unterstützt werden.
4. Hoher Pflegeaufwand und langsame Regeneration
Obwohl Thuja als pflegeleicht gilt, gibt es auch Nachteile. Ein bis zwei Schnitte pro Jahr sind notwendig, um die Form zu halten. Dabei darf nicht ins alte Holz geschnitten werden. An solchen Stellen wächst nichts mehr nach. Das bedeutet: Fehler beim Schneiden bleiben dauerhaft sichtbar. Nach einem Frostschaden oder bei Trockenheit erholt sich die Pflanze nur sehr langsam. Ein Teil der Hecke kann dadurch dauerhaft braun bleiben. Auch Krankheiten wie Pilzbefall oder Braunfärbung treten bei schlechter Pflege häufiger auf. Gerade wenn der Boden zu trocken oder zu nass ist, entstehen schnell Probleme. Wer also keine Erfahrung mit Schnitt und Pflege hat, kann mit Thuja Schwierigkeiten bekommen. Andere Pflanzen wie Cipres oder Ilex verzeihen Pflegefehler eher.
5. Einheitlicher Look und eingeschränkte Gestaltungsfreiheit
Eine Thujahecke sieht immer gleich aus: grün, hoch, dicht. Das ist für viele ideal, aber andere wünschen sich mehr Abwechslung. Lebensbaum bietet wenig Spielraum bei der Gartengestaltung. Farben, Blüten oder jahreszeitliche Veränderungen fehlen. Gerade moderne Gärten setzen auf Kombinationen verschiedener Pflanzenarten. So entsteht ein lebendiger Wechsel im Jahreslauf. Mit Pflanzen wie Prunus, Photinia oder Liguster können unterschiedliche Farben, Blattformen und Höhen kombiniert werden. Dadurch wird der Garten interessanter und persönlicher. Thuja passt weniger gut in solche Gärten. Wer einen kreativen Garten möchte, sollte andere Heckenpflanzen in Betracht ziehen.
Thuja ist zwar beliebt, aber nicht für jeden Garten ideal. Wer Artenvielfalt, Sicherheit und kreative Gestaltung wünscht, hat mit anderen Heckenpflanzen mehr Möglichkeiten.