Was wächst schneller – Hainbuche oder Buchenhecke?
Viele Gartenbesitzer fragen sich, ob die Hainbuche oder die Buchenhecke schneller wächst. Beide Arten sehen ähnlich aus, unterscheiden sich aber im Wachstum.
Wachstumsgeschwindigkeit von Hainbuche und Buchenhecke
Die Hainbuche (Carpinus betulus) wächst deutlich schneller als die Buchenhecke (Fagus sylvatica). Im Durchschnitt legt die Hainbuche pro Jahr etwa 40 bis 60 Zentimeter an Höhe zu, während die Buchenhecke meist zwischen 30 und 50 Zentimeter wächst. Unter optimalen Bedingungen kann die Hainbuche sogar bis zu 70 Zentimeter pro Jahr schaffen. Dieser Unterschied macht sie ideal, wenn im Garten schnell ein dichter Sichtschutz entstehen soll. Die Buchenhecke wächst gleichmäßiger und etwas langsamer, bildet dafür aber eine feinere, elegantere Struktur. Ihre Triebe verzweigen sich stärker, was im Laufe der Zeit zu einer sehr kompakten Heckenwand führt. Während die Hainbuche in wenigen Jahren eine volle Hecke bildet, dauert es bei der Buche etwas länger, bis sie die gewünschte Dichte erreicht. Dafür bleibt sie im Winter länger blickdicht, da viele Blätter vertrocknet an den Zweigen haften bleiben. So entsteht fast das ganze Jahr über ein gewisser Sichtschutz. Beide Arten sind robust und winterhart, unterscheiden sich jedoch leicht in ihren Ansprüchen an Boden und Standort.
Unterschiede im Standort und Bodenanspruch
Die Hainbuche ist anspruchsloser als die Buchenhecke. Sie wächst auf fast allen Böden, auch auf schweren oder feuchten Lehmböden. Selbst in leicht schattigen Lagen behält sie ihr gesundes Wachstum. Diese Anpassungsfähigkeit trägt dazu bei, dass sie schneller anwächst und weniger Pflege benötigt. Die Buchenhecke hingegen bevorzugt einen nährstoffreichen, humusreichen und gut durchlässigen Boden. Staunässe verträgt sie schlecht, da sie zu Wurzelfäule führen kann. Sie wächst am besten in der Sonne oder im Halbschatten und entwickelt dort ihr dichtes, glänzendes Laub. In sehr schattigen Bereichen bleibt die Buche lockerer und wächst langsamer. Auch beim pH-Wert zeigt sich ein Unterschied: Die Buche liebt leicht kalkhaltige Böden mit einem Wert zwischen 6 und 7,5, während die Hainbuche auch mit sauren Böden gut zurechtkommt. In Regionen mit schweren Böden oder wechselnder Feuchtigkeit ist daher die Hainbuche die bessere Wahl, während die Buche auf kalkreichen, lockeren Böden ihre Stärken zeigt. Beide Arten profitieren von Kompost oder organischem Dünger, um das Wachstum zu fördern und die Bodenstruktur zu verbessern.
Pflege, Schnitt und Entwicklung im Vergleich
Die Hainbuche ist pflegeleicht und verträgt fast jeden Rückschnitt, sogar bis ins alte Holz. Dadurch lässt sie sich schnell in Form bringen und regeneriert nach starkem Rückschnitt problemlos. Um die Dichte zu fördern, sollte sie zweimal im Jahr geschnitten werden – im Frühsommer und Spätsommer. Die Buchenhecke ist ebenfalls sehr schnittverträglich, reagiert jedoch empfindlicher auf zu starken Rückschnitt. Bei ihr sollte vor allem das junge Holz geschnitten werden, um die feine Struktur zu bewahren. Ihr langsameres Wachstum führt langfristig zu einer gleichmäßigeren, dichteren Hecke. Die Buchenhecke hat zudem den Vorteil, dass ihre vertrockneten Blätter bis zum Frühjahr an den Zweigen bleiben, während die Hainbuche ihr Laub im Winter fast vollständig verliert. Wer also eine schnell wachsende, unkomplizierte Hecke wünscht, wählt die Hainbuche. Wer dagegen eine langlebige, elegante Hecke bevorzugt, entscheidet sich für die Buche. Beide Arten – die robuste Hainbuche und die formschöne Buche – sind ideale Heckenpflanzen für Gärten in Mitteleuropa. Mit regelmäßigem Schnitt und ausreichender Bewässerung entwickeln sie sich zu stabilen, pflegeleichten und langlebigen Hecken.
Die Hainbuche wächst schneller und robuster, während die Buchenhecke dichter und eleganter wird. Beide sind ideale Heckenpflanzen für verschiedene Gartenbedingungen.