Kann ich Bambus mit kochendem Wasser entfernen?
Bambus kann im Garten schnell wachsen und ist bekannt für seine starken Wurzeln. Wer Bambus entfernen möchte, sucht nach einer wirksamen und einfachen Methode. In den nächsten Abschnitten wird erklärt, ob kochendes Wasser eine gute Lösung ist und worauf geachtet werden sollte.
Wirkung von kochendem Wasser auf Bambuswurzeln
Kochendes Wasser wird oft als Hausmittel empfohlen, um unerwünschte Pflanzen zu beseitigen. Bei Bambus, besonders bei ausläuferbildenden Arten wie Phyllostachys, ist das Wurzelsystem jedoch sehr stark und reicht oft tief in den Boden. Wird kochendes Wasser direkt auf die Wurzeln gegossen, zerstört die Hitze die oberflächlichen Teile und kann feine Haarwurzeln abtöten. Die dicken Rhizome, aus denen neue Triebe wachsen, liegen jedoch meist tiefer. Diese überleben die Behandlung meist, da das Wasser nicht tief genug eindringt. Dadurch treiben nach kurzer Zeit oft wieder neue Halme aus. Kochendes Wasser kann zwar einen Teil der Pflanze schädigen, ist aber bei Bambus selten vollständig wirksam. Die Methode eignet sich eher für kleine, junge Bambuspflanzen oder einzelne Triebe an der Oberfläche, nicht aber für große Bestände mit weit verzweigten Wurzeln.
Alternative Methoden zur Entfernung von Bambus
Für eine dauerhafte Entfernung ist es notwendig, das gesamte Wurzelsystem des Bambus auszugraben. Besonders wichtig ist es, alle Rhizome so gründlich wie möglich zu entfernen. Werden nur Teile im Boden gelassen, wachsen daraus schnell wieder neue Pflanzen. Wer den Aufwand reduzieren will, kann nach dem Ausgraben die Fläche regelmäßig kontrollieren und jeden neuen Trieb sofort entfernen. Nach einiger Zeit erschöpfen sich die Kraftreserven im Boden, und der Bambus verschwindet allmählich. Wer Heckenpflanzen oder andere Gartenpflanzen auf derselben Fläche setzen will, sollte den Boden tief lockern und gut durchmischen. Besonders bei hartnäckigen Arten kann eine Rhizomsperre verhindern, dass neue Wurzeln sich ausbreiten. Chemische Mittel sind nicht empfehlenswert, da sie die Umwelt und andere Pflanzen schädigen können.
Vorteile und Nachteile von kochendem Wasser gegenüber anderen Methoden
Kochendes Wasser ist umweltfreundlich und hinterlässt keine Schadstoffe im Garten. Es eignet sich gut für kleine Flächen, Wege oder den Einsatz zwischen Pflastersteinen. Die Methode ist günstig und einfach anzuwenden. Allerdings ist die Wirkung auf tiefwurzelnde Pflanzen wie Bambus begrenzt. Bei großem Befall oder alten Bambusbeständen ist Ausgraben meist der einzige sichere Weg. Bei manchen Gartenbesitzern bleibt nach der Behandlung mit kochendem Wasser der Eindruck, dass die Pflanze verschwunden ist, doch nach Wochen tauchen oft neue Halme auf. Daher sollte immer geprüft werden, wie tief und groß das Wurzelgeflecht ist. Für andere immergrüne Heckenpflanzen, zum Beispiel Thuja oder Hedera, ist kochendes Wasser ebenfalls nur eingeschränkt wirksam.
Schutzmaßnahmen bei der Bambusentfernung
Beim Arbeiten mit kochendem Wasser ist Vorsicht wichtig, da Verbrühungen drohen können. Dicke Handschuhe und feste Schuhe schützen die Haut. Beim Ausgraben sollte das richtige Werkzeug, wie ein Spaten oder eine Grabegabel, verwendet werden, um die Rhizome möglichst vollständig zu entfernen. Die Entsorgung von Bambuswurzeln erfolgt am besten über den Grünabfall. Wer Bambus im Garten neu pflanzen möchte, sollte einen horstbildenden Bambus wie Fargesia wählen, denn diese Art breitet sich nicht so stark aus und ist leichter zu kontrollieren. Mehr Informationen zu Bambus gibt es auf den passenden Seiten.
Bambus lässt sich mit kochendem Wasser nur oberflächlich schwächen, für eine dauerhafte Entfernung empfiehlt sich Ausgraben der Wurzeln.