Wie tief sind die Wurzeln des Bambus?
Bambus hat ein kräftiges Wurzelsystem, das wichtig für das Wachstum der Pflanze ist. Aber wie tief wachsen diese Wurzeln wirklich?
Wurzeltiefe von horstbildendem Bambus (Fargesia)
Fargesia-Bambus bildet ein sogenanntes horstbildendes Wurzelsystem. Das bedeutet: Die Wurzeln wachsen kompakt und bleiben dicht an der Pflanze. Sie breiten sich nicht unkontrolliert aus wie bei ausläuferbildenden Arten. Die Wurzeltiefe liegt in der Regel zwischen 30 und 60 Zentimetern. In gut gelockerter Erde mit ausreichend Feuchtigkeit kann Fargesia aber auch etwas tiefer wurzeln. Dennoch bleiben die Wurzeln eher flach und breiten sich seitlich aus. Für eine gute Entwicklung ist daher ein breiter Pflanzstreifen wichtiger als ein tiefer.
Das kompakte Wurzelsystem sorgt dafür, dass eine Heckenpflanzen-Anlage mit Fargesia gut formbar und kontrollierbar bleibt. Auch in der Nähe von Mauern, Wegen oder Teichen ist dieser Bambus gut einsetzbar. Die Gefahr, dass Rohre oder Fundamente beschädigt werden, ist gering. Deshalb braucht Fargesia keine Rhizomsperre. Trotzdem sollte der Boden gut vorbereitet werden, damit die Wurzeln sich optimal entfalten können. Dazu gehört das tiefe Lockern und das Anreichern mit Kompost oder Pflanzerde.
Die seitliche Ausbreitung der Wurzeln kann je nach Sorte, Standort und Bodenbedingungen zwischen einem halben und zwei Metern betragen. Besonders bei älteren Pflanzen nimmt die Breite des Horstes zu. Das bedeutet: Fargesia braucht Platz zur Seite, aber nicht in die Tiefe. Bei der Pflanzung ist es also ratsam, genug Abstand zu anderen Pflanzen oder festen Strukturen zu lassen, damit sich die Wurzeln gut entwickeln können.
Durch das flache Wurzelsystem ist die Versorgung mit Wasser besonders wichtig. In Trockenzeiten rollen sich die Blätter ein – ein Zeichen für Wassermangel. Daher ist regelmäßiges Gießen entscheidend, besonders in den ersten Jahren. Eine Mulchschicht schützt die oberflächlichen Wurzeln zusätzlich vor Austrocknung. Das feine Wurzelgeflecht bleibt somit vital und die Pflanze gesund.
Unterschiede zu ausläuferbildenden Bambusarten
Im Gegensatz zu Fargesia bildet Phyllostachys – ein ausläuferbildender Bambus – lange, horizontale Rhizome. Diese können mehrere Meter unter der Erde wandern und treiben an anderer Stelle neue Halme aus. Die Wurzeln reichen dabei oft 50 bis 80 Zentimeter tief, in lockerer Erde sogar bis zu 100 Zentimeter. Diese Rhizome sind stark und kräftig, und sie können mit der Zeit große Flächen besiedeln.
Deshalb ist bei der Pflanzung von Phyllostachys immer eine Rhizomsperre erforderlich. Diese verhindert, dass die Wurzeln unkontrolliert in andere Gartenbereiche vordringen. Ohne Sperre kann es zu Problemen kommen – zum Beispiel mit Nachbargrundstücken oder unterirdischen Leitungen. Wer eine sichere Lösung sucht, wählt besser den horstbildenden Fargesia.
Die Unterschiede im Wurzelverhalten wirken sich auch auf die Pflege aus. Phyllostachys braucht viel Platz und regelmäßige Kontrolle der Rhizome. Fargesia dagegen bleibt kompakt und ist einfacher zu handhaben. Für den Einsatz als Bambushecke ist Fargesia daher die bessere Wahl. Auch auf Balkonen oder in Töpfen zeigt sich der Vorteil der horstbildenden Wurzeln, da sie sich leicht kontrollieren lassen.
Unabhängig von der Art ist der richtige Standort entscheidend. Fargesia bevorzugt halbschattige Lagen mit feuchtem, aber durchlässigem Boden. Liguster oder Taxus etwa stellen ähnliche Anforderungen, unterscheiden sich jedoch im Wurzeltyp. Wer den richtigen Boden wählt und auf ausreichende Wasserversorgung achtet, schafft die besten Voraussetzungen für gesunde Wurzeln und eine stabile Hecke.
Bambuswurzeln sind also in ihrer Tiefe eher moderat, aber in der Fläche kraftvoll. Mit dem richtigen Wissen lässt sich das Wachstum gut steuern.
Fargesia bildet flache, aber kräftige Wurzeln, die seitlich wachsen. Das macht diesen Bambus ideal für Hecken – ganz ohne Risiko durch unkontrollierte Ausläufer.