Wie entfernt man Bambuswurzeln?
Bambuswurzeln im Garten können sich schnell ausbreiten. Wer den Bambus entfernen will, sollte die Wurzeln sorgfältig beseitigen.
Warum Bambuswurzeln schwer zu entfernen sind
Bambus – insbesondere ausläuferbildende Arten wie Phyllostachys – bildet unterirdische Rhizome. Diese Rhizome wachsen in viele Richtungen und können sich mehrere Meter weit vom ursprünglichen Standort ausbreiten. Selbst kleine Rhizomstücke können wieder austreiben, was die vollständige Entfernung erschwert. Ein oberflächliches Abstechen oder Abschneiden reicht nicht aus. Nur wer die Wurzeln gründlich entfernt, kann verhindern, dass der Bambus wiederkommt. Bei horstbildendem Bambus wie Fargesia ist die Entfernung einfacher, da dieser keine Ausläufer bildet.
Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Entfernen von Bambuswurzeln
Zuerst muss der Bambus oberirdisch entfernt werden. Die Halme werden bodennah abgeschnitten. Danach beginnt die eigentliche Arbeit unter der Erde. Der Boden wird rund um den Wurzelbereich großzügig aufgegraben. Die Rhizome werden freigelegt und vollständig entfernt – einschließlich kleiner Seitentriebe. Bei großen Beständen empfiehlt sich ein Spaten oder eine Grabegabel. Je nach Boden kann auch ein Minibagger nötig sein. Alle Rhizomteile müssen eingesammelt und entsorgt werden. Bleibt ein Stück im Boden, kann daraus eine neue Pflanze entstehen. Daher lohnt es sich, den Boden nach einigen Wochen erneut zu kontrollieren.
Wie tief wurzelt Bambus?
Die meisten Bambusarten bilden ihre Rhizome in einer Tiefe von 20 bis 50 Zentimetern. In lockeren Böden können sie aber auch tiefer reichen. Deshalb sollte beim Entfernen der Wurzeln mindestens 40 cm tief gegraben werden. In schweren Böden sind die Rhizome oft flacher, lassen sich aber schwerer lösen. Wichtig ist, auch die seitlichen Ausläufer zu verfolgen. Oft verlaufen sie mehrere Meter vom Hauptstock entfernt. Mit Geduld und Gründlichkeit lässt sich das komplette Rhizomsystem entfernen.
Vorbeugung: Rhizomsperre als Lösung für zukünftige Pflanzungen
Wer neuen Bambus pflanzen möchte, sollte unbedingt auf eine geeignete Rhizomsperre achten. Diese besteht aus einer robusten Kunststofffolie, die rund um die Pflanzgrube eingegraben wird. Die Sperre sollte mindestens 60 cm tief in den Boden reichen und oben 5 cm aus dem Boden ragen. So wird verhindert, dass die Rhizome darunter hindurch oder darüber hinauswachsen. Alternativ kann auch eine nicht ausläuferbildende Bambusart gewählt werden – etwa Fargesia. Diese wächst in Horsten und bildet keine Wurzelausläufer, was die Pflege deutlich erleichtert. Für alle, die einen blickdichten Sichtschutz suchen, gibt es viele passende Heckenpflanzen, die keine Rhizomsperre benötigen.
Was tun bei erneutem Austrieb?
Selbst bei sorgfältiger Entfernung kann es passieren, dass kleine Rhizomstücke im Boden übersehen werden. Diese treiben meist nach einigen Wochen wieder aus. In diesem Fall sollten die neuen Triebe direkt entfernt werden – am besten durch Ausgraben. Wer regelmäßig kontrolliert und schnell eingreift, kann das Rhizomsystem allmählich aushungern. Eine weitere Möglichkeit ist, die Austriebe mit dunkler Folie abzudecken. Ohne Licht sterben die jungen Triebe mit der Zeit ab. Auch regelmäßiges Mähen der Fläche kann helfen, das Wurzelwachstum zu unterbinden. Geduld und Konsequenz sind entscheidend, um den Bambus dauerhaft aus dem Garten zu entfernen.
Mit der richtigen Methode und etwas Ausdauer lassen sich selbst hartnäckige Bambuswurzeln entfernen und der Garten dauerhaft befreien.