Was sind die Nachteile von Bambus?
Bambus ist beliebt im Garten, aber nicht immer die beste Wahl. Hier steht, worauf geachtet werden muss, wenn Bambus gepflanzt wird.
Wurzelausläufer bei ausläuferbildenden Sorten
Ein Nachteil vieler Bambusarten ist die Bildung von Wurzelausläufern. Vor allem ausläuferbildende Sorten wie Phyllostachys verbreiten sich stark unterirdisch. Ohne eine spezielle Rhizomsperre wachsen sie weit in andere Bereiche des Gartens hinein. Das kann zu Problemen mit anderen Pflanzen führen, da der Bambus ihnen Platz und Nährstoffe wegnimmt. Auch Nachbargrundstücke oder Wege können betroffen sein. Diese Ausbreitung ist schwer zu kontrollieren. Deshalb ist eine Bambus-Rhizomsperre wichtig, wenn solche Arten gewählt werden. Wer keinen großen Aufwand möchte, sollte lieber horstbildenden Bambus wie Fargesia pflanzen, der keine Ausläufer bildet.
Hoher Wasserbedarf bei Trockenheit
Ein weiterer Nachteil betrifft den Wasserbedarf. Fargesia-Bambus verträgt keine längeren Trockenphasen. In heißen Sommern oder bei zu wenig Regen rollen sich die Blätter ein. Das ist ein Schutzmechanismus, zeigt aber, dass die Pflanze gestresst ist. Wer eine Heckenpflanzen-Art sucht, die weniger empfindlich ist, sollte auch Alternativen wie Thuja oder Taxus prüfen. Diese brauchen weniger Pflege bei Trockenheit. Auch Staunässe ist ein Problem: Stehendes Wasser kann die Wurzeln schädigen und zu Fäulnis führen. Ein gut durchlässiger Boden ist deshalb nötig, damit Bambus dauerhaft gesund bleibt.
Empfindlichkeit gegenüber Standortbedingungen
Bambus reagiert empfindlich auf extreme Wetterbedingungen. Vor allem Fargesia leidet bei starkem Wind oder direkter Mittagssonne. Die Blätter können dann braune Ränder bekommen oder verbrennen. Ein windgeschützter, halbschattiger Platz ist ideal. Doch nicht jeder Garten bietet diese Bedingungen. In schattigen Bereichen wächst Bambus zwar, aber oft langsamer und weniger dicht. Auch starker Frost kann bei jungen Pflanzen zu Schäden führen, obwohl viele Sorten grundsätzlich winterhart sind. Ein Schutz durch Mulch oder andere Pflanzen hilft, die Wurzeln zu schützen.
Schnelles Wachstum erfordert Pflege
Bambus wächst schnell – das ist ein Vorteil, aber auch eine Herausforderung. Ohne regelmäßigen Rückschnitt wird die Hecke schnell zu hoch oder zu breit. In kleinen Gärten kann das schnell zu viel werden. Ein Rückschnitt im Sommer oder Herbst hilft, die Form zu erhalten. Gleichzeitig muss regelmäßig gedüngt werden, damit die Pflanze gesund bleibt. Besonders auf sandigen Böden ist das wichtig. Wer wenig Zeit für Gartenpflege hat, sollte das bedenken. Alternativen wie Cipres, Photinia oder Ilex wachsen langsamer und sind pflegeleichter.
Platzbedarf und Höhenwachstum
Manche Bambusarten können sehr hoch werden – bis zu acht Meter bei Phyllostachys. Das ist nicht in jedem Garten erwünscht oder erlaubt. In engen Reihenhausgärten kann eine so hohe Hecke Nachbarn stören oder zu viel Schatten werfen. Auch das Wurzelsystem braucht Raum. In kleinen Beeten oder bei dichter Bepflanzung ist das schwierig. Für begrenzte Flächen ist Fargesia besser geeignet, da diese Sorten kompakter bleiben. Dennoch: Auch Liguster oder Hedera sind gute Alternativen für niedrige, pflegeleichte Hecken.
Auch wenn Bambus viele Vorteile bietet, ist er nicht für jeden Garten die beste Wahl. Die Nachteile sollten gut abgewogen werden.