Was ist der Unterschied zwischen ausläuferbildendem und horstbildendem Bambus?
Wer Bambus im Garten pflanzen möchte, sollte den Unterschied zwischen ausläuferbildendem und horstbildendem Bambus kennen.
Unterschied im Wurzelwachstum
Bambusarten unterscheiden sich vor allem durch ihr Wurzelverhalten. Ausläuferbildender Bambus, wie viele Arten der Gattung Phyllostachys, bildet lange unterirdische Rhizome. Diese Wurzelausläufer können sich mehrere Meter weit ausbreiten. Dadurch entstehen an neuen Stellen neue Bambuspflanzen. Ohne eine spezielle Rhizomsperre kann dieser Bambus schnell andere Pflanzen verdrängen oder sogar Wege und Mauern beschädigen. Er benötigt deshalb viel Platz und eine sorgfältige Kontrolle im Garten. Horstbildender Bambus, wie Fargesia, wächst ganz anders. Diese Bambusart bildet keinen Wurzelausläufer, sondern wächst in einem festen Horst. Neue Triebe erscheinen direkt neben der Hauptpflanze. Das Wachstum bleibt kompakt und berechenbar. Eine Rhizomsperre ist nicht nötig. Dadurch ist Fargesia gut geeignet für kleinere Gärten, Terrassen oder für eine Heckenpflanzen-Bepflanzung. Der Unterschied im Wurzelwachstum ist entscheidend für die Gartenplanung. Wer eine pflegeleichte und formstabile Bambushecke sucht, sollte sich für horstbildenden Bambus entscheiden. Ausläuferbildende Sorten eignen sich eher für große Flächen, wo sie sich ungestört ausbreiten dürfen.
Wuchsform und Verwendung im Garten
Ausläuferbildender Bambus wächst oft höher und stärker. Viele Sorten erreichen Höhen von 5 bis 8 Metern. Sie sind robust und eignen sich für hohe Sichtschutzhecken oder als Windschutz. Durch das weitreichende Wurzelwerk entsteht schnell eine große Bambusfläche. Doch wegen des starken Wachstums ist regelmäßiger Rückschnitt notwendig. Zudem muss immer eine Rhizomsperre eingesetzt werden, um die Ausbreitung zu stoppen. Horstbildender Bambus wächst langsamer und kompakter. Typische Sorten wie Fargesia ‘Jumbo’, ‘Rufa’ oder ‘Jiuzhaigou’ erreichen Höhen zwischen 2 und 4 Metern. Die Halme stehen dicht zusammen, das Laub ist fein und immergrün. Dadurch entsteht eine elegante, blickdichte Hecke. Diese Bambusarten lassen sich gut schneiden, brauchen aber weniger Pflege. Auch als Solitärpflanze im Beet oder als Kübelpflanze auf dem Balkon ist Fargesia gut geeignet. Besonders an schattigen oder halbschattigen Standorten fühlt sich dieser Bambus wohl. Wer einen modernen, pflegeleichten Garten anlegen möchte, kann Fargesia auch mit anderen immergrünen Pflanzen kombinieren, etwa mit Taxus, Photinia oder Cipres.
Pflege und Kontrolle des Wachstums
Der ausläuferbildende Bambus braucht besondere Aufmerksamkeit. Ohne eine Rhizomsperre kann er sich unkontrolliert ausbreiten. Das bedeutet zusätzlichen Aufwand bei der Pflanzung. Die Rhizomsperre muss mindestens 60 cm tief in den Boden eingebracht werden, damit die Wurzeln nicht entweichen. Auch danach ist eine regelmäßige Kontrolle nötig, um das Wachstum im Zaum zu halten. Bei horstbildendem Bambus wie Fargesia entfällt dieser Aufwand. Die Pflanzen bleiben dort, wo sie gesetzt wurden. Das spart Zeit und Pflege. Für eine dichte Hecke ist nur ein jährlicher Rückschnitt sinnvoll. Fargesia ist zudem sehr winterhart und behält das Laub auch in der kalten Jahreszeit. So bleibt die Bambushecke das ganze Jahr über grün. Fargesia liebt einen gleichmäßig feuchten, aber durchlässigen Boden. Zu viel Trockenheit führt dazu, dass sich die Blätter einrollen. Deshalb sollte in heißen Sommern regelmäßig gegossen werden. Eine Mulchschicht hilft dabei, die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Auch in Kombination mit Ilex oder Hedera kann Fargesia als pflegeleichte Hecke verwendet werden.
Gestaltungsmöglichkeiten mit beiden Bambusarten
Beide Bambusarten lassen sich auf unterschiedliche Weise im Garten verwenden. Ausläuferbildende Arten wie Phyllostachys eignen sich für große Grundstücke oder Gärten mit asiatischem Charakter. Ihre starken Halme und das hohe Wachstum schaffen beeindruckende Blickpunkte. Auch als Schallschutz oder Windschutz können diese Arten dienen. Doch die Planung muss hier sehr genau erfolgen – mit ausreichendem Abstand zu Wegen, Nachbargrundstücken und Gebäuden. Horstbildender Bambus ist vielseitiger einsetzbar. Durch den kompakten Wuchs passt Fargesia in viele Gartensituationen. Ob als niedrige Hecke entlang eines Weges oder als hohe Sichtschutzhecke an der Grundstücksgrenze – die Pflanze lässt sich gut anpassen. Auch im Topf auf Balkon oder Terrasse sorgt Fargesia für ganzjährigen Sichtschutz. Besonders in kleineren Gärten oder an schattigen Plätzen ist horstbildender Bambus eine sichere Wahl. Wer verschiedene Pflanzen kombinieren möchte, kann Fargesia mit blühenden Stauden, Liguster oder Thuja mischen. So entsteht eine lebendige, strukturierte Bepflanzung mit natürlicher Wirkung.
Fazit: Der passende Bambus für jede Gartensituation
Der Unterschied liegt im Wurzelverhalten: Fargesia wächst horstartig und bleibt kompakt, Phyllostachys bildet Ausläufer und braucht mehr Kontrolle. Beide Arten haben ihren Platz im Garten.